Das war das Fortschrittsforum 22
Was in der Zuger Zeitung steht:
Welche Möglichkeiten und Chancen gibt es im Kanton Zug in Sachen Smart City und Blockchain? Diese Themengebiete wurden am Fortschrittsforum in Cham fokussiert.
Mit dem Thema Smart City und Blockchain hat die FDP Cham zum zweiten Fortschrittsforum in den Lorzensaal Cham eingeladen, um zu beleuchten, ob es zu den Themengebieten gemeinsame Synergien, Anwendungsmöglichkeiten, Chancen und Gefahren für unsere Gesellschaft im kleingliedrigen Kanton Zug gibt.
Moderiert von Kantonsrätin Jill Nussbaumer erläuterten der Smart-City-Spezialist Stefan Metzger, Marc Baumann von Bitcoin Schweiz und der FDP-Ständerat Matthias Michel gemeinsam mit dem anwesenden Publikum die Themen und gaben spannende und aufschlussreiche Einblicke in die jeweiligen Bereiche. Zug hat sich schon früh in der Rolle als «Crypto Valley» bewiesen. So ist Zug der erste Kanton, der Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptierte und so weltweit für Aufsehen sorgte. Auch ist der Kanton Heimat von unzähligen Blockchain-Plattformen wie beispielsweise Ethereum. Um ein Zeichen zu setzen, hat der Kanton mit dem «Crypto Cherry» sogar einen eigenen NFT‘s herausgebracht. Nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Verwaltung gilt der Kanton als eher technologiefreundlich. So gibt es Prozesse wie Wohnsitzbestätigung, Registerauszüge oder die Steuererklärung, die digital erledigt werden können. «Es besteht aber noch Potenzial zur Effizienzsteigerung, wenn nicht sogenannte Medienbrüche den Prozess verlangsamen würden», so der Ständerat Matthias Michel. «Wenn ein Kunde beispielsweise online ein Dokument ausfüllt, dieses dann aber in der Verwaltung für den weiteren Prozess ausgedruckt würde, ist die Digitalisierung noch nicht angekommen. Im Grundsatz wäre der Kanton bereit, jedoch fehle die Akzeptanz in der Bevölkerung.»
Auch gab Stefan Metzger von Beyond Civic anschauliche Beispiele, wie Smart City schon heute allgegenwärtig ist und wie wir künftig in den Bereichen wie Mobilität und Verkehr, in der Arbeitswelt, in der Energieversorgung oder einfach im Wohlbefinden jedes Einzelnen im Alltag profitieren könnten. Ein Beispiel, die Nutzung von Gebäuden, indem die gleiche Fläche zu entsprechenden Zeiten anders genutzt werden könnte. Eine Landbootique am Tag könnte nach Geschäftsschluss ein Yoga Studio sein. Das Projekt Cargo Souterrain, das ab 2031 Güter unterirdisch durch die Schweiz transportieren wird, oder wie Helsinki plant, vor der Stadt im Meer im Sommer Wasser in gigantischen Warmwasserspeicher aufzuheizen, das dann im Winter für die Stadt wieder genutzt werden kann. Damit diese Infrastruktur nicht brach im Fjord vor Helsinki liegt, werden gleichzeitig Thermalbäder mit eingeplant. So einige anschauliches Beispiel.
Energieverbrauch ist hoch, der Nutzen aber auch!
Etwas technischer, aber nicht weniger interessant, das Thema Blockchain. Marc Baumann von Bitcoin Suisse zeigte, was hinter dem Schlagwort steck. Das Blockchain nicht nur eine Technologie für Währung wie Bitcoin ist, sondern dass es sich im Grunde nach Web 2.0 um eine liberalisierte Plattform Web 3.0 handelt, wo digitale Inhalte wie Bilder, Musik oder Filme, individualisiert besessen, weitergegeben oder gehandelt werden können. Natürlich blieb im Zusammenhang von Bitcoin der Energieverbrauch nicht unerwähnt. «Die Ressourcen sind klar enorm, sollten jedoch mit dem Nutzen für die Gesellschaft in Relation gestellt werden», so Marc Baumann. «Bitcoin ist klar eine Chance, gerade für Länder mit hoher Inflation oder solche, die politisch instabil sind. Aber auch für den schnellen internationalen Zahlungsverkehr. Ziel ist jedoch, künftig erneuerbare Energien zu forcieren und nutzen.»
Das Fortschrittsforum der FDP Cham zeigte, dass wir bei beiden Technologien noch ganz am Anfang der Entwicklung sind. Die Schweiz und der Kanton müssen politisch die Rahmenbedingungen schaffen, um als Technologie-Hub nicht den Spitzenplatz zu verlieren.
Für die FDP Cham: Tao Gutekunst, Präsident
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